Ansbach, 22.07.2020 Rekordfelder und Spitzenleistungen beim 16. Läufertag
Die pandemiebedingt aufwendige Vorarbeit hat sich gelohnt. Bei der 16. Auflage des Ansbacher Läufertages durften die Organisatoren des TSV Ansbach 121
Läufer*innen aus fünf Bundesländern sowie aus Luxemburg auf der Sportanlage des Theresien-Gymnasiums begrüßen. Bereits über eine Woche vorher
mussten die Meldelisten geschlossen werden, setzte doch die Tageslänge auch ein zeitliches Limit. Nach etlichen Einladungssportfesten war es nunmehr das
erste offene Läufermeeting in Mittelfranken und die Teilnehmer bedankten sich bei sommerlichem, aber nicht zu heißem Wetter mit vielen guten Leistungen.
Über 30 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf der zweieinhalbstündigen Veranstaltung.
Den Auftakt machten wie gewohnt die 800 m-Läufer. Das Team an der elektronischen Zeitnahme hatte alle Hände voll zu tun, waren doch für die 92 Gemeldeten
neun leistungsgerecht eingeteilte Zeitläufe erforderlich. Als Tagesschnellster erwies sich der achtzehnjährige Elias Kriester (LG Mein-Spessart), der sich vom
Start weg an die Spitze setzte und das Rennen in 2:01,71 min für sich entschied. Sehr stark zeigte sich ermeut Christopher Schroll (TSV Ansbach), der sich in
seinem ersten Mittelstreckenrennen nach 2:06,97 min den zweiten Platz sicherte. Nach längerer Wettkampfabstinenz meldete sich Tobias Heller (TSV
Dinkelsbüjl) ins Geschehen zurück und sicherte sich mit neuem Hausrekord von 2:07,62 min den dritten Platz. Die beiden schnellsten Damen gingen im
vorletzten Zeitlauf an den Start. Die Ansbacherin Smanice Ram (LAC Quelle Fürth), deren sportliche Laufbahn beim TSV Ansbach begann, ging in ihrem
früherem “Wohnzimmer” sehr couragiert an, musste aber am Ende die Bambergerin Emma Lindner passieren lassen Mit ihren 2:20,15 min verfehlte die
Neunzehnjährige ihren vor einer reichlichen Woche aufgestellten Hausrekord lediglich um eine Sekunde. In exzellenter Verfassung zeigte sich Rebecca Karl vom
gastgebenen TSV Ansbach. Die Fünfzehnjährige verbesserte ihre Bestleistung um fünf Sekunden auf 2:22,31 min und erwies sich damit als fünftschnellste Frau
des Tages. Auch ihr Vereinskollege Jahres Halbig durfte sich nach 2:21,10 min über eine neue Bestmarke freuen. Luisa Frehner (TSV 1860 Ansbach) unterbot
erstmals die 2:30-Minuten-Schallmauer und verbesserte sich auf der für sie eher kurzen Distanz auf 2:29,63 min.
Für internationales Flair sorgte die elfjährige Li Libens-Thein (CA Fola). Die Luxemburgerin nahm die lange Reise auf sich, um mangels
Wettkampfgelegenheiten im eigenem Land nunmehr an der Rezat den inoffiziellen Landesrekord der Elfjährigen von 2:37 min zu unterbieten. Nach einem sehr
couragierten Beginn konnte sie diese Marke regelrecht pulverisieren und auf 2:31,51 min drücken.
Für die 5000 m lagen 39 Meldungen vor, einige der Läufer hatten da bereits die 800 m in den Beinen. Drei Zeitläufe waren erforderlich und die beiden schnellen
Läufe wurden bewusst klein gehalten, um auf der Jagd nach Normen die Anzahl der Überrundungen zu minimieren. Der letzte und schnellste Lauf des Abends
nahm aber einen ungewöhnlichen Verlauf. Fynn Burger (Läuferclub Buchendorf) wollte die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften von 15:45 min
unterbieten und so übernahm sein Vereinskollege Hannes Burger die Führungsarbeit. So bildete sich ein Spitzenquartett, welchem auch noch der Neustädter
Jürgen Wittmann (TV Coburg) und René Amtsmann vom unterfränkischen TSV Thüngersheim angehörten. Als letzter musste dann Wittmann leicht abreissen
lassen, als der Tempomacher etwas verschärfte, doch es war zu sehen, dass Fynn Burger nicht ganz den Kontakt zu seinem “Hasen” halten konnte. Irgend
etwas passte nicht und plötzlich waren beide Buchendorfer von der Bildfläche verschwunden. Nun war für Wittmann der Weg zu einem etwas unerwarteten
Tagessieg frei, nach 15:55,28 min überquerte der 42-Jährige die Ziellinie. Die beiden nachfolgenden Plätze gingen nach 16:44,44 min an René Amtmann und in 16:49,49 min an Oliver Tschoppe (LAC Quelle Fürth).
Zwei junge Läufer des TSV Ansbach sorgten im B-Lauf für einen sehenswerten Endspurt und konnten sich in der Gesamtwertung die Plätze vier und fünf sichern.
Zunächst bildete auch hier eine vierköpfige Spitzengruppe, auf dem Schlusskilometer konnte sich dann der Rothenburger Florian Wiehl (TSV Ansbach) etwas
absetzen und schien eingangs der Schlussrunde einem sicheren Zeitlaufsieg entgegenzulaufen. Sein Trainingskamerad und Vereinskollege Christopher Schroll
schien bereits abgeschlagen, zumal er bereits ein schnelles 800 m-Rennen in den Beinen hatte. Doch dann zündete der Wicklesgreuther, noch auf Rang Vier
dieses Laufes liegend, den Turbo. Wiehl staunte nicht schlecht, als Schroll auf den letzten Metern der Zielgeraden mit fast 30 km/h an ihn vorbeischoss. Es
lohnte sich für beide: Schroll setzte nunmehr mit seinen 17:10,59 min eine erste Duftmarke auf den zwölfeinhalb Stadionrunden und Wiehl verbesserte seine
persönliche Bertmarke um 30 Sekunden auf nunmehr 17:11,02 min. Auch der Trailläufer Thomas Dahmen (TSV Dinkelsbühl) konnte als Gesamtzehnter seine
Bestmarke um 13 Sekunden.verbessern. Mit dabei im anfänglichen Führungsquartett war die achtzehnjährige Svanja Clemens (LG Odenwald), welche sich nach 17:21,37 min als schnellste Frau des Tages erwies.
Zahlreiche Gäste waren das erste Mal beim Ansbacher Läufertag am Start und zeigten sich von dem Meeting sehr angetan. Für die nächste Auflage hat Organisator Jörg Behrendt den 21. Juli 2021 ins Auge gefasst.
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