Regensburg, 04.07.2020 Viele Bestleistungen beim ersten großen Läufermeeting
Mit der 3000m-Challenge nutzte die LG Telis Finanz Regensburg die neuen Möglichkeiten im Freistaat, um den Läufern ein erstes großes Meeting anzubieten. Über 200 Teilnehmer aus zehn Bundesländern folgten dem Ruf auf
die idyllische Sportanlage am Oberen Wörth. Als zu abendlicher Stunde auch die Tageshitze nachlief und der anfangs noch störende Wind einschlief, boten sich gerade für die 3000 m-Läufer ideale
Bedingungen. Die siebeneinhalb Stadionrunden fanden auch den größten Zuspruch, hier waren zehn leistungsgerecht eingeteilte Zeitläufe erforderlich. Nach einem hochklassigen Zweikampf an der Spitze des letzten und
zeitschnellsten Zeitlaufes setzte sich Lokalmatador Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) mit einer starken Schlussrunde nach 7:56,87 min genau drei Sekunden vor
Johannes Motschmann (SCC Berlin) durch und bleib damit erstmals unter acht Minuten. Mehr als zufrieden zeigte sich auch Jürgen
Scheibenberger, Trainer des TV Leutershausen. Seine beiden Schützlinge Florian Bremm und Simon Bauer konnten ihre persönlichen
Bestmarken deutlich unterbieten. Simon Bauer legte im siebenten Zeitlauf vor. Schnell bildete sich eine kompakte Gruppe, in welcher der
Leutershäuser das gewünschte Tempo laufen konnte. Auf dem letzten Kilometer konnten alle noch steigern und Simon Bauer somit auch
noch mit einem schnellen Schlusskilometer aufwarten. Nach einem Endspurt blieb die Uhr für den 24-Jährigen bei 8:47,61 min stehen,
damit konnte er seine vor zwei Jahren in Ingolstadt gelaufene Bestmarke von 9:00,03 min deutlich unterbieten. "Eigentlich wäre ich schon mit einer Zeit um 8:51 min sehr zufrieden gewesen", so Bauer später.
Florian Bremm legte im nachfolgenden Lauf dann noch etwas drauf. Nachdem der Zwanzigjährige erst am Vortag als
Polizeimeisteranwärter vereidigt wurde, legte er auf der Rundbahn nach dem nicht ganz gelungenen Saisonauftakt in Uster sein
Meisterstück ab. Im zweitstärksten Zeitlauf des Tages konnte er sich sofort in aussichtsreicher Position an der Spitze positionieren. Nach
drei der siebeneinhalb Runden setzte er sich dann vom Feld au und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Auch der Colmberger
konnte mit einer schnellen Schussrunde aufwarten und wusste nach dem Zieleinlauf bereits, dass er sich über ein ausgezeichnetes
Ergebnis freuen durfte. Als dann aber wenige Augenblicke später die Zeit von 18:19,93 auf dem Display aufleuchtete, war seine Freude
nicht mehr zu bremsen. Damit konnte er seine Anfang 2019 in der Fürther Halle gelaufene Bestmarke von 8:39,12 min regelrecht
pulverisieren und kam den von Hannes Patzke (TSV Ansbach) gehaltenen fünfzehn Jahre alten Kreisrekord von 8:18,44 min sehr nahe. Am
kommenden Wochenende steht in Berlin ein Testwettkampf des Bundeskaders über 2000 m Hindernis auf dem Programm, dort wird der
Colmberger wohl über den Wechsel des Schuhwerks nachdenken müssen. “Mit den neuen Spikes komme ich nicht klar, wie schon in Uster
hatte ich auch heute Probleme, vor allem in den Kurven”, so Bremm später. Der Gedanke, die Schuhe gleich in die nahegelegene Donau zu befördern, wurde aber aus Umweltschutzgründen verworfen.
Der TSV Ansbach war mit drei Startern in der Domstadt vertreten. Rebecca Karl hatte sich das Ziel gesetzt, über 300 m die Norm für die
Bayerischen Meisterschaften der W15 zu knacken. Dies gelang ihr mit Bravour. Als Schnellste ihres Zeitlaufes lief sie in ihrem ersten
Rennen über diese lange Sprintdistanz 43,81 sec und entschied damit auch ihre Altersklasse W15 für sich. Jared Halbig konnte sich über
3000 m bei den gleichaltrigen Buben ebenfalls die Meisterschaftsqualifikation sichern. Der Ansbacher lief zunächst in einer Gruppe, konnte
aber in der zweiten Rennhälfte das Tempo nicht mehr halten und verlor den Anschluss. Eingangs der Schlussrunde konnte dann eine
größere Verfolgergruppe aufschließen, doch dann mobilisierte Jared Halbig seine letzten Kräfte. Der Ansbacher nahm das tempo der
Gruppe an und konnte noch mit einem starken Endspurt aufwarten. Mit seinen 10:22,08 min verbesserte er seinen Hausrekord um 17
Sekunden, in seiner Altersklasse M15 wurde er damit Sechster. Jörg Behrendt ließ sich über 1000 m zunächst zu einem zu hohem
Anfangstempo verleiten. Bereits nach 600 Metern spürte er, dass er das Tempo nicht würde halten können, seine Endzeit von 3:39,99 min
bedeuteten aber zumindest eine erste Startortbestimmung beim Start in die späte Mittelstreckensaison. Drei Sportlerinnen, deren Karriere in Westmittelfranken begann, waren in den Farben des LAC Quelle Fürth jeweils zweimal aktiv. Über
150 Meter standen Ronja Wohlfahrt und Smaniche Ram gemeinsam am Start eines Zeitlaufes. Auf der ungewohnten “Zwischendistanz”
sicherte sich Wohlfahrt nach 19,49 sec in ihrer Altersklasse U18 den dritten Platz, Smaniche Ram wurde nach 20:49 min in der U20 Zweite.
Über 300 m stellte Ronja Wohlfahrt dann ihre Stärke unter Beweis. Mit einer souveränen Leistung verbesserte sie sich um fast eine
Sekunde auf 40:79 sec und entschied damit ihre Altersklasse für sich. In der Gesamtwertung aller sechs Zeitläufe konnte sich lediglich die
22-jährige deutsche Spitzenläuferin Kathrin Fehm (LG Telis Finanz Regensburg) vor ihr platzieren. Smanice Ram zeigte sich über 1000 m
in Bestverfassung und verbesserte sich um sieben Sekunden auf 3:02,03 min. Bei der Ipsheimerin Marie Krebelder lief es hingegen nicht
ganz so wie gewünscht. Die Elf-Minuten-Marke widerstand knapp, nach 11:02,77 min belegte sie in ihrer Altersklasse U18 den vierten
Platz. Die frühere Herriederin Theresa Ortenreiter, die inzwischen in den Farben der LG Stadtwerke unterwegs ist, konnte sich über 3000 m auf 10:06,94 min verbessern.
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