Rothenburg, 02.11.2019 Sportliche Klasse und Menschentraube vor der Ziellinie Lange Zeit schien es, als ob die Unglückszahl 13 den
Organisatoren des Rothenburger Lichterlaufes bei der nunmehr schon 13. Auflage ehwe Glück bringen würde. Entgegen der Vorhersagen zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite, bei angenehmen Temperaturen bleib es
trocken, was auf dem Kopfsteinpflaster der alten Reichsstadt für die etwa 1100 Läufer/innen und auch für die Zuschauer sehr von Vorteil war. Doch im letzten Rennen des Tages gab es Szenen, die sowohl für einige
Läufer als auch für die Veranstalter kein Ruhmesblatt waren. Doch der Reihe nach.
Seitdem es den Rothenburger Halbmarathon nicht mehr gibt, wurde
der Läuferabend noch bei Tageslicht mit dem Schüler-Cup der Rothenburger Schulen eröffnet, wie gewohnt mit hoher Beteiligung der Grundschulen und sehr mäßiger Beteiligung der weiterführenden Bildungseinrichtungen.
Das Wettkampfgeschehen spielte sich auf einer 2,1 km langen Runden durch die von Fackeln und Lichteffekten erleuchtete Innenstadt ab und auf selbiger waren auch 44 Höhenmeter zu bezwingen. Knapp
300 Läufer nahmen die Lauf über 4,2 km, also zwei Runden in Angriff. Vom Start weg setzte sich Maximilian Lang (Kettenbach Runners) an die Spitze des Feldes und sicherte sich nach 13:43 min den
Tagessieg. Ebenso unangefochten belegte Manuel Scheurer (Tria TV Bad Mergentheim) nach 14:42 min den zweiten Platz, nachdem der zunächst Zweitplatzierte als Betrüger entlarvt wurde - er lief nur eine
Runde. Spannen war es im Kampf um Platz Drei. Mit einer schnellen zweiten Runde konnte sich am Ende Roland Rigotti (TSG 08 Roth) nach 15:19 min zwei Sekunden vor den vierzehnjährigen Luca
Neumeister (WGL Schwäbisch Hall) durchsetzen, letzter entschied aber demit den in dieses Rennen integrierten Jugendlauf für sich. Andreas Lassauer (TSV 2000 Rothenburg) erwies sich als schnellster
Lokalmatador und passierte nach 15:44 min als Siebenter die Zielline. Maximilian Stümpfig (TSV Schnelldorf) folgte nach 15:51 min als
Achter. Die ebenfalls vierzehnjährige Julia Barth (LG Bamberg) domierte mit deutlichem Vorsprung bei den Damen und siegte nach 16:38 min.
61 Sekunden später folgte Annika Belz (LG Erlangen) und Marilena Pfisterer passierte nach 17:53 min als Dritte die Ziellinie. Sandra Mack
(Lauftreff Wettringen) konnte sich nach 19:14 min über einen sechsten Platz freuen.
Sportliche Klasse gab es im Lauf der Asse über 8,4 km, also vier Runden zu sehen. Sebastian Hendel (LG Vogtland), bereits Deutscher Meister
über 5000 m und 10000 m gab sich die Ehre auf einer Laufstrecke, welche beim besten Willen nicht mit einer pfeilschnellen Kunstoffbahn zu
vergleichen ist. Es bidete sich zunächst eine dreiköpfige Spitzengruppe, erst eingangs der Schlussrunde fiel die Vorentscheidung. Sebastian
konnte sich absetzen, Addisu Tulu Wodajo (TV 1848 Coburg) und Joseph Katb (LG Braunschweig) verloren denn den Anschluss. Sebastian
hendel sicherte sich nach 27:04 min den Tagessieg, Addisu Tulu Wodalo passierte nach 27:25 min sieben Sekunden vor Joseph Katip die Ziellinie.
Mit Tobias Gröbel (LG Zusam) und Steffen Burkert (LG Stadtwerke München) folgten zwei bayerische Spitzenläufer. Lokalmatador Maximilian
(TSV 2000 Rothenburg) sicherte sich nach 29:53 min den sechsten Platz, sein Vereinskamerad Michale Berger kam nach 32:00 min als Achter
ins Ziel. Drei Frauen waren im 34-köpfigen Feld vertreten und als Sechste des Gesamteinlaufes sicherte sich Brendah Kebeya (LG Bamberg)
nach 29:48 min den Tagessieg. Nathlie König (Mühle Laufkultur) kam nach 34:36 min als Zweite ins Ziel und Luisa Ordner (TSC Neuendettelsau) konnte sich nach 36:17 min über den dritten Platz freuen.
Unschöne Szenen spielten sich im Hauptlauf mit etwa 550 Teilnehmern ab, wo es ebenfalls 8,4
km zu absolvieren galt. Nachdem bereits im Vorjahr empfohlen wurde, sich mit einem Leistungsvermögen von unter 38 Minuten für den Lauf der Asse zu melden, galt heuer erstmals
die Regelung, dass alle Finisher unter 38 Minuten disqualifiziert werden. Manch einer übersah die etwas versteckte Information auf der Homepage, manch einer wollte nichts davon wissen,
da eine gute Altersklassenplatzierung wichtiger war. Es gab nähmlich keine Altersklassenwertung im Lauf der Asse und auch keine durchgehende AK-Wertung über beide
Läufe hinweg. 14 Läufer überquerten so mehr oder weniger deutlich vor der ominösen 38-Minuten-Marke die Ziellinie und erschienen so mit einem DSQ am Ende der Ergebnisliste.
Vor dem Zielstrich bildete sich in verlaufe der zeit eine bis zu zwanzigköpfige Menschentraube, und derjenige, welcher, als die Uhr auf 38 umsprang am schnellsten reagierte und grinsend
über die Zielinie lief, durfte sich so völlig unverdient als "Sieger" feiern lassen. Auf den ersten zwanzig Plätzen ist so die Ergebnisliste das Papier nicht wert, auf welchem sie gedruckt wurde
. Regulär ging es hingegen bei den Damen zu. Nach 38:28 min siegte hier Sophia Karl (TV Ochsenfurt). Im Kampf um den zweiten Platz setzte sich nach 39:01 min Susann Roth (Intersport Schoell) vier Sekunden vor Laura Preger durch und auch Simone Promm (TSG 08
Roth) unterbot mit ihren 39:27 min noch die 40-Minuten-Marke. Da gibt es für die Organisatoren für die 14. Auflage am 7. November 2020 einiges zu tun. In den sozialen
Medien wurden in Läuferkreisen bereits etliche Vorschläge genannt. Wichtig wäre vor allem eine durchgängige Altersklassenwertung über beide Läufe hinweg wie zum Beispiel beim Adventslauf in
Dornstetten und diese AK-Wertung wollte natürlich DLO-gerecht in Fünferschritten erfolgen. Die Trennung zwischen den Läufen sollte viel besser kommuniziert werden und es sollte im “Grenzbereich” eine
gewisse Karenzzeit eingebaut werden, da es manchmal doch etwas besser oder schlechter läuft als gedacht. Natürlich muss hier auch an die Vernunft der Läufer appelliert werden, Menschentrauben vor der
Ziellinie sollte es nicht geben Der Lauf der Asse verträgt 100 Teilnehmer und dann werden im Hauptlauf wieder begehrte Startplätze für Genussläufer frei und die schnellen
Aktersklassenkäufer können im Lauf der Asse auch am Ende ohne Gedränge laufen. Und immer wieder das Dauerproblem: nicht jeder lief oder
walkte die vorgeschriebene Anzahl der Runden. Hier fehlen Kontrollmatten, damit zumindest bei der Siegerehrung dann auch die Richtigen ihre
wohlverdienten Preise erhalten. Der Zeitnehmer hat ja ein Heimspiel, da dürfte es kein Problem sein. Nur für gutes Wetter kann er auch zukünftig nicht immer garantieren...
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