Ansbach, 06.05.2018 Heiße Rennen beim 18. Citylauf Auch bei seiner achtzehnten Auflage hat sich der Ansbacher Citylauf als Westmittelfrankens zugkräftigste
Laufveranstaltung behaupten können. Mit 2877 Anmeldungen konnte der Vorjahresrekord nochmals überboten werden. Unter einem makellos blauen Himmel sorgten Tausende Zuschauer an verschiedenen Streckenpunkten für
beste Stimmung und unterstützten die Läufer auf ihren Weg. Diese Unterstützung war auch nötig, denn die hohen Temperaturen machten den Sportlern teilweise doch etwas zu schaffen. Dazu blies ihnen in den
Rezatauen auf den Rückweg nach Ansbach ein kräftiger Ostwind ins Gesicht. In den ersten beiden Stunden spielte sich das Geschehen direkt am Brückencenter ab. Ab 12:15 Uhr umrundeten fast 300 Bambini die
Fachhochschule, hier ging es noch nicht um Zeiten und Plätze. Dann folgte der Reigen der vier Schülerrennen, wo es um Zeiten und Platzierungen ging. Der im Vorjahr eingeführte 1,3 km
lange Rundkurs um die Hochschule wurde beibehalten und bietet den Betreuern die Möglichkeit, ihre Schützlinge auch
unterwegs anfeuern zu können. Die Schulen aus Stadt und Landkreis sind oftmals mit großen Abordnungen vertreten, so dass
es am Start oftmals recht eng zugeht. Die breite Schöneckerstraße bietet aber genug Platz und bergab bis zur Karpfenstraße
wurd auf den ersten metern ohnehin Vollgas gegeben. Das erste Rennen des Tages, den Sieben- und Achtjährigen
vorbehalten, entschieden Luca bei den Buben Luca Ginella (TSV Elpersdorf) in 5:38 min und bei den Mädchen Rosalie Britz (Städische Wirtschaftsschule) in 6:01 min für sich. Mit 322 Finishern stellten die Zehn- und Elfjährigen das größte
Teilnehmerfeld. Hier setzten sich in 5:14 min Lukas Seiler (TSV Fichte Ansbach) und in 5:50 min Romy Stritzel (TV Leutershausen) durch. Gerade in diesen beiden
Läufen, wo der Platz auf der Strecke ohnehin schon recht knapp ist, zeigte sich immer wieder die Unsitte, dass manche Eltern die Kindern teilweise bereits vom
Start weg begleiten und ihnen im Kampf um gute Plätze einen ungerechtfertigten Vorteil zu verschaffen. Die Älteren hatten dann zwei Runden, also 2,6 km zurückzulegen. Im Lauf der Elf-
und Zwölfjährigen setzte sich mit einem starken Schlussabschnitt Tim Freitag mit dreißig Sekunden Vorsprung in 10:04 min durch. Ronja Stritzel (TV Leutershausen)
erwies sich hier nach 11:28 min als schnellstes Mädchen. Die Klasse von Freitags Siegerzeit zeigte sich nach dem abschließenden Lauf der Dreizehn- bis
Fünfzehnjährigen, war doch Gesamtsieger Lukas Oberseider (TV Leutershausen) mit 10:19 min fünfzehn Sekunden langsamer. Bei dem Mädchen setzte sich Anna
Kaltenecker (Sommer & Partner) in 10:54 min mit über einer Minute Vorsprung durch. Es folgten dann die Siegerehrungen der Schülerläufe und das Geschehen
verlagerte sich allmählich auf den Martin-Luther-Platz. Ein dichter Menschenstrom von Läufern und Zuschauern wälzte sich über die Brücke in die Altstadt. Es waren
fast 1500 Läufer und Läuferinnen, welche dann ungeduldig auf den erlösenden Schuß warteten. Als selbiger Punkt 15 Uhr in den blauen Himmel krachte, begann
gleich die wilde Jagd in Richtung Würzburger Straße. Über die Residenzstraße ging es dann nochmals zurück in die Altstadt und dort, wo 2 Kilometer absolviert
waren und sich alle Läufer noch einmal von den begeisterten Zuschauern feiern lassen konnten, schienen auch die ersten
Vorentscheidungen gefallen zu sein. Der für den Halbmarathon gemeldete Äthiopier Endisu Getachew hat sich bereits vom
Feld absetzen können und auch 10 km-Läufer Günter Seibold konnte schon eine Lücke zwischen sich und seinen Verfolgern herauslaufen. Doch der Weg durch die Rezatauen ist bekanntlich noch lang.
Der Name Endisu Getachew ist in Bayerns Läuferkreisen ein Begriff. Seit mehreren Jahren bestimmt der Äthiopier in den
Farben des LAC Quelle Fürth das Geschehen an der Spitze vieler Rennen mit. Auch an der Rezat ließ er nie Zweifel an seinen Sieg aufkommen. Meter für Meter, Sekunde für Sekunde baute der 27-Jährige seinen Vorsprung aus. Am Ende siegte er in
ausgezeichneten 1:12:34 Std, eine der besten Zeiten in der Geschichte des Citylaufes. Neun Minuten dauerte es, bis nach 1:21:36 Std. Martin Schwab von der Maschinenbauschule Ansbach
die Ziellinie passierte. Der aus dem Raum Hersbruck angereiste Florian Vogel sicherte sich in 1:22:23 Std. den dritten Stockerlplatz. Auf die schnellste Frau des Tages brauchte man nicht
lange zu warten. Lediglich acht Männern ließ Astrid Werner (TSV Attenfurt) den Vortritt, als die 33-Jährige aus dem Nürnberger Südosten in 1:29:44 Std. als Siegerin das Ziel erreichte. Elf Minuten später folgte
Carmen Rößner (Team Klinikum Nürnberg) in 1:40:46 Std. und den dritten Platz sicherte sich in 1:42:48 Std. Martina Preuß. Die Halbmarathonstrecke ist übrigens amtlich vermessen, so dass die
erzielten Nettozeiten, also die Spanne von Überschreiten der Startlinie bis zum Passieren der Ziellinie, Einzug in die
Bestenlisten finden können. Für die Ermittlung der Ergebnislisten ist hingen die Bruttozeit ausschlaggebend, also der Zeitraum
von Schuss bis zum Zieldurchlauf. Angesichts der schwierigen Bedingungen mit Sonne und Wind schauten viele aber nicht so
sehr auf die Uhr, sondern liefen eher nach Körpergefühl. Für manch einem überglücklichen Finisher war es auch die
persönliche Halbmarathonpremiere. Einziges Damoklesschwert war der Zielschluß um 17:30 Uhr, doch auch hier erwiesen sich die Organisatoren um Gaby Schenk als flexibel und hängten einfach noch fünfzehn Minuten dran.
51 Jahre und kein bisschen langsam: Günter Seibold (TSV Crailsheim) bestimmt seit Jahrzehnten die Leistungsspitze im
Landkreis Schwäbisch Hall mit. Seine einmal übernommene Führung gab er auch nicht mehr ab und entschied das 10 km-Rennen in 35:12 min für sich. Es war ein deutlicher Vorsprung vor dem Großohrenbrommer Bernd Wolfschläger, der sich in
35:57 min den zweiten Podiumsplatz sicherte. Genauso ungefährdet war nach 36:37 min der dritte Platz des Bechhofeners Ingo Hansch (Herrieder Aquathleten). Bei den Damen war es die 22-Jährige Sophia Nohner (TSV
Ipsheim), die sich nach 41:45 min als klare Siegerin feiern lassen konnte. Die Abstände bei den Damen waren deutlich: Tanja Schienagel belegte nach 45:00 den zweiten
Platz und Julia Tempelmeier (La Carrera TriTeam Rothsee) finishte nach 46:33 min als Dritte. Über 6,9 km erwies sich der Gunzenhausener Johannes Heumann in 25:43 min als
der Tagesschnellste. Oftmals bestimmt der Student das Geschehen an der Spitze von Laufwettbewerben mit, obwohl für ihn das Radfahren im Vordergrund steht. Viktor
Schlund (Herrieder Aquathleten) sicherte sich in 26:12 min Rang zwei. Im Kampf um den dritten Platz konnte sich am Ende Jonathan Britz (Städische Wirtschaftsschule) in 26:59
min mit zwölf Sekunden Vorsprung vor Stefan Schwager (TSV Ansbach) durchsetzen. Spannend war es hingegen bei den Damen. Lange Zeit lag Jennifer Vogt (TSV Ansbach) in Führung. Einen Kilometer vor dem Ziel
übernahm dann die Auracherin Katja Dauer-Kemmethmüller (Pferdefreunde Frankenhöhe) die Sptze
und entschied die Konkurrenz in 34:08 min für sich. Vogt, für die eher das Speerwurftraining im Mittelpunkt steht, finishte in
34:49 min als Zweite. Sekundenentscheidung im Kampf um den dritten Stockerlplatz: Marie Muhr (BSZ Ansbach) war mit ihren 35:16 min am Ende eine Sekunde schneller als Helena Groß (TVU Leutershausen).
Als gegen 17:45 Uhr Nicola Rudert die Ziellinie überquerte, konnte die Vorsitzende des Lauftreff Ansbach-Nord Gaby Schenk
erneut auf einen gelungenen und auch unfallfreien Citylauf zurückblicken - auch dankt der 150 freiwilligen Helfern und der Unterstützung durch die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz und Bauhof.
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