Ohrdruf, 10.03.2018 Kämpferisches Trio aus dem Kreis Ansbach - Florian Bremm Fünfter
Die diesjährigen Deutschen Crossmeisterschaften fanden zum vierten Mal am Nordhang des Thüringer Waldes im 5500 Einwohner zählenden Ohrdruf statt. 948 Meldungen aus allen Landesverbänden lagen vor, etwa 150 weniger als vor Jahresfrist im
norddeutschen Löningen. Die verschiedenen Krankheitswellen sorgten für zusätzliche Ausfalle. Auch die Abordnung der Vereine des Kreises Ansbach wurde so dezimiert. Durch die
krankheitsbedingten Absagen von Johannes Wüstner, Franz-Josef Heller (beide TSV Dinkelsbühl) und Jörg Behrendt (TSV Ansbach) halbierte sich deren Zahl auf Drei.
Zwei von ihnen gingen im Rennen der Männlichen Jugend U20 an den Start. Die Zielstellungen konnten unterschiedlicher nicht sein. Der Colmberger Florian Bremm sicherte sich im Vorjahr in der U18
die Bronzemedaille, als einer der Jüngeren in der neuen Altersklasse wäre eine solche Platzierung schon eine große Überraschung gewesen. Für den Sachsener Stefan Lippert (TSV Ansbach) war es die
Premiere bei nationalen Titelkämpfen und es galt, neue Erfahrungen zu sammeln. Das begann schon beim Start, wo genau darauf geachtet wird, dass sich keine Fußspitze auf der Startlinie befindet. Dann galt es, mit
möglichst hohem Anfangstempo nach 50 Metern die erste Engstelle zu erreichen, um sich für die restlichen 6,4 km eine gute Ausgangsposition zu sichern. Bremm fand sich dann in einer
achtköpfigen Spitzengruppe wieder. Die aufgeweichte Strecke hatte es in sich. Zum tückischen Untergrund gesellten sich kurze knackige Anstiege, zahlreiche
Richtungswechsel, Strohballenhindernisse und der Sprung über einen Bach. Zur Rennhälfte setzte sich ein Duo mit dem späteren Meister Nick Jaeger aus dem bayerischen Penzberg ab. Dann zerfiel auch die Verfolgergruppe und Bremm
fand sich auf Platz 5 wieder, im Nacken immer den gleichaltrigen hessischen Verfolger Dominik Müller. Eingangs der Schlußrunde erlebte Bremm, was wohl jedem Crossläufer
mal passieren muss. An einer Schlammstelle ging ein Spikeschuh verloren. Angesichts des nahen Zieles galt es nun, “einbeinig” weiterzulaufen. Müller versuchte seine Chance
zu nutzen, doch Bremm konnte gegenhalten und sicherte sich am Ende nach 21:48 min gegen einen sichtlich erschöpften Kontrahenten den fünften Platz. Die vier Erstplatzierten gehören
übrigens den älteren Jahrgang der U20 an und werden im nächsten Jahr nicht mehr zu Bremms Altersklassenge gnern gehören. Auch Trainer Jürgen Scheibenberger zeigte sich mit dem
kämpferischen Einsatz sehr zufrieden. Ebenso engagiert kämpfte Lippert auf den fünf Runden. Obwohl er anfangs das große Feld von hinten kontrollierte, stelle er fest, dass
dieses Anfangstempo für ihn eigentlich zu schnell wäre. Auch durch einen anfänglichen Sturz auf einem schnell zu durchlaufenen Bergababschnitt mit glücklicherweise
weichem Untergrund ließ er sich nicht aus dem Konzept bringen und fand Anschluß zu einer Gruppe. Am Ende stand für die Sachsener eine Zeit von 26:32 min und Rang Sechzig zu Buche. Aus dem Kreis
Neustadt war es der Burgbernheimer Nico Ehrmann, der in diesem Rennen mit dabei war. Für das Quartett des LAC Quelle Fürth ging es um die Teamwertung, für welche
es immer von Vorteil ist, mehr als die drei zwingend benötigten Läufer im Rennen zu haben. Seine drei Vereinskollegen sicherten sich dann in den Mannschaftswertung den
vierten Platz, der neunzehnjährige Ehrmann finishte in der Einzelwertung nach 25:26 min auf Platz 51. Traditionell eröffnen die Senioren die Titelkämpfe. Im dritten Meisterschaftsrennen des
Tages hatten die Vertreter der M35 bis M45 ebenfalls 6,4 km zurückzulegen. Auch hier waren aus unserer Region zwei Läufer mit unterschiedlichen Zielstellungen am Start.
Zum einen war da der Neustädter Jürgen Wittmann (LAC Quelle Fürth) welcher heuer in die Altersklasse M40 “aufgestiegen” ist und dort im Vorderfeld mitlaufen wollte. Für
Marc Hartmann (TSV Ansbach) waren es die ersten nationalen Crosstitelkämpfe und der Ansbacher sammelte ebenfalls zahlreiche neue Erfahrungen. Wittmann fand sich
auf der Einführungsrunde auf Rang drei aller drei Altersklassen wieder, doch es war klar, dass er diese Position nicht auf Dauer würde halten können. Nachdem das
Spitzenduo seiner Altersklasse enteilt war, ging es nun darum, den dritten Platz in trockenen Tüchern zu bringen Das war nicht so einfach, sass ihm die Konkurrenz doch
dicht auf den Fersen. Doch am Ende gab es reichlich Grund zur Freude. Mit sechs Sekunden Vorsprung sicherte sich Wittmann den dritten Stockerlplatz der M40.
Hartmann begann wie gewohnt auch recht couragiert, musste dann aber dem hohen Anfangstempo etwas Tribut zollen. Doch dann fand er doch in seinem Rhythmus und
bewies am Ende auch Spurtvermögen. So sicherte er sich im Endspurt nach 26:10 min in der ohnehin stark besetzten Altersklasse M35 den 31. Platz. .
Da diese Zeilen auch jenseits der Landesgrenze gelesen werden: Günter Seibold (TSV Crailsheim) belegte über 6,4 km der M50 in 23:00 den zweiten Platz.
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