Löningen, 11.03.2017 Florian Bremm sichert sich DM-Bronze
Über 1200 Meldungen lagen für die diesjährigen Deutschen Crossmeisterschaften im niedersächsischen Löningen vor. Bei perfekter
Organisation und sonnigem Vorfrühlingswetter wurden die siebenstündigen Titelkämpfe mit fünfzehn Läufen zu einem Festival des Laufsports.
Der 1400 m lange sehr gut einsehbare Rundkurs durch und um das Sportzentrum war zwar recht flach, Panzerhügel, Strohballen und der
“Löninger Kreisel” an der Naturtribüne mit seitwärts geneigten Wegen erforderten von allen aber großes Koordinationsvermögen. Nahezu die
gesamte deutsche Laufelite war in der 13000 Einwohner zählenden Stadt zu Gast. Nach seinem vierten Platz vor Jahresfrist wurde Florian Bremm (TV Leutershausen) vom sachkundigen Moderator als einer der Top-Favoriten des U18-Rennens vorgestellt. 99 Nachwuchsläufer nahmen
das Rennen in Angriff und gleich nach dem Startschuss kam es zu Stürzen. Bremm hatte aber die Gefahrenzone bereits verlassen und fand sich gleich an der Spitze des Feldes wieder. Drei Runden und somit 4,36 km
waren zu absolvieren und nach der ersten Runde hatte sich eine vierköpfige Spitzengruppe gebildet. Vorentscheidungen dann auf der zweiten Runde: Der Fürther Simon Henseleit, welcher sich im Kemmern
knapp vor Bremm den Bayerischen Titel sichern konnte, musste abreißen lassen und nach den kräftezehrenden Panzerhügeln konnte sich der
Dortmunder Elias Schreml mit einem energischen Zwischenspurt absetzen. Gold war somit vergeben, nun ging es zwischen Bremm und dem Berliner Louis Pape um die beiden weiteren
Medaillen. Als der Kreisel letztmalig bewältigt war, schien Pape auf dem leicht abfallenden Abschnitt zum Ziel die Entscheidung zu suchen, doch
Bremm ließ nicht locker. Der Sprung über das letzte scheinbar harmlose Strohballenhindernis wurde zu einer heiklen Angelegenheit, denn beide
kamen dort ins Straucheln. Pape hatte dann auf den letzten 100 Metern das bessere Ende für sich und setzte sich im Endspurt in 14:13 min mit
einer Sekunde Vorsprung vor Bremm durch. Nach einigen Minuten Erholungszeit konnte dann Trainer Jürgen Scheibenberger einen zufriedenen Bronzemedaillengewinner in die Arme nehmen.
Sein Vereinskollege Simon Bauer hatte im zweitlängsten Rennen des Tages, dem der U23-Junioren, 8,23 km zurückzulegen. Der 21-Jährige
hielt sich gleich aus den Startgetümmel heraus und durchquerte nach 100 Metern als Vierter die Sandwüste des Beachvolleyballfeldes. Als
Zwölfter absolvierte er die erste der sechs Runden, doch einmal erwischt es wohl jedem Läufer. Ab der dritten Runde hatte er mit Seitenstechen
zu kämpfen, welches sich erst zum Rennende wieder etwas legte. Aufgeben kam aber nicht in Frage, am Ende zeigte Bauer noch Kampfeswillen und belegte in 29:12 min den 34. Platz.
Jörg Behrendt vertrat im Rennen der M50/55 die Farben des TSV Ansbach. Auch hier gab es kurz nach dem Start nach einer unfairen Aktion an
der Spitze im Gedränge des 78-köpfigen Feldes heikle Situationen mit zahlreichen Körperkontakten. Vier Runden und somit 5,85 km waren zu
absolvieren und Behrendt investierte auf den ersten Runden viel in Positionskämpfe. Er musste dann zwar abreißen lassen, konnte aber eine
Verfolgergruppe mit zwei bayerischen Altersklassenkonkurrenten auf Distanz halten. Am Ende stand standen für den erschöpften, aber zufriedenen Ansbacher nach 26:11 min der 25. Platz in der Altersklasse M55 zu Buche.
Auch für Theodor Schell (LSC Höchstadt), standen im Rennen der U20 5,85 km auf dem Programm. Von Anfang an war der Scheinfelder unter
den Top-Ten zu finden und lief ein couragiertes Rennen. In der Endabrechnung belegte er als drittbester bayerischer Läufer in 19:57 min den
zehnten Platz. Die Ansbacherin Smanice Ram (LAC Quelle Fürth) war sowohl in ihrer angestammten Altersklasse U18 als auch in der U20 in
den Startlisten aufgeführt. Im Interesse der Mannschaftswertung ging die Siebzehnjährige dann bei den Älteren an den Start. Nach 19:23 min
passierte sich als 50. das Ziel des 4360 m langen U20-Rennens. Die Hoffnungen auf eine zweite Mannschaft des LAC gingen jedoch nicht auf,
da lediglich fünf der acht gemeldeten Athletinnen am Start waren - für ein zweites Team wären deren sechs erforderlich gewesen.
Im Jahre 2018 wird die Anreise kürzer sein, nach 2012 finden die Titelkämpfe wieder im thüringischen Ohrdruf statt.
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