Neustadt/Waldnaab, 05.08.2016 Bestzeiten im Läufermekka
Es gibt viele Läufermeetings im Freistaat und darüber hinaus, doch jenes in Neustadt/Waldnaab ist etwas Besonderes. Zum 29. Male pilgerten Athleten aus ganz Deutschland sowie mehreren Nachbarländern in die kleine Kreisstadt in der Oberpfalz. Die
windgeschützte Sportanlage des dortigen Gymnasiums bietet beste Voraussetzungen für gute Zeiten und das Organisationsteam der DJK Weiden um Siegmund Balk sorgt für eine athletenfreundliche Veranstaltung. Im
Mittelpunkt stehen an zwei Wettkampftagen die Rennen über 800m, 1500 m und 3000 m, wobei die Zeitläufe unabhängig von Geschlecht und Altersklasse ausschließlich nach Leistungsvermögen eingeteilt werden.
Bei bestem Laufwetter konnten sich auch die Vertreter aus unserer Region über etliche Bestzeiten freuen. Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) sorgte gleich im ersten und schnellsten Zeitlauf über 800 m für einen
Paukenschlag. Der Braunschweiger Sören Ludolph sorgte auf den ersten 550 Metern für das richtige
Anfangstempo und Schneider konnte sich lange Zeit in dieser Spitzengruppe halten. Als der „Hase“ die Bahn verließ und ein weiterer Kontrahent das
Tempo nicht mehr mitlaufen konnte, fand sich Schneider hinter dem am Ende in 1:47,27 min siegreichen Karlsruher Christoph Kessler wieder. Der
24-Jährige Ex-Fußballer konnte sein hohen Tempo halten und hatte am Ende als Zweitplatzierter viel Grund zur Freude. In 1:49,54 min pulverisierte
er seine erst vor zwei Wochen beim Ansbacher Läufertag aufgestellte persönliche Bestzeit von 1:54,11 min regelrecht. „Bestzeit passt immer“, so
der erste Kommentar – vor allem eine solche, mit welcher sich der Viertelmeiler nun auch auf der doppelt so langen Distanz langsam an die deutsche Spitze heranpirscht.
Oliver Kiefner (LV Leutershausen) lief laut seinem Trainer Jürgen Scheibenberger in diesem Jahr seiner Form etwas hinterher. Im letzten Rennen der
Saison konnte der 19-Jährige aber eine zufriedenstellenden Abschluß verzeichnen. In 2:06,58 min verpasste er seine Jahresbestzeit nur knapp und belegte in seiner Altersklasse U20 damit den vierten Platz.
Breit war das Altersspektrum im neunten Zeitlauf und drei Ansbacher bestimmten das Geschehen in diesem turbulenten Rennen mit. Die
fünfzehnjährige Smaniche Ram (LAC Quelle Fürth), deren sportliche Laufbahn beim TSV Ansbach begann, setzte sich sofort an die Spitze des
Feldes. Erst auf den letzten Metern konnte sich noch ein junger Passauer herankämpfen, doch Ram hatte allen Grund zur Freude. In 2:31,39 min
verbesserte sie ihren im Juni aufgestellten Hausrekord nochmals um eine Sekunde und belegte in der U16 damit den zweiten Platz. Zwei Vertreter
im grünen Trikot des TSV Ansbach standen beim Start nebeneinander auf der gleichen Bahn und sollten sich beim Zieleinlauf auch Seite an Seite
wiederfinden. Juliane Friedrich ist eigentlich mehr als Hochspringerin bekannt, doch in diesem Jahr scheint die Siebzehnjährige mit den beiden
Stadionrunden eine neue Liebe gefunden zu haben. Ihr beim Ansbacher Läufertag aufgestellter Hausrekord von 2:38,85 min erschien ihr noch etwas
verbesserungswürdig, entsprechend couragiert ging die Eyberin das Rennen an. Der 37 Jahre ältere Jörg Behrendt hielt sich zunächst etwas zurück und hatte nach einer Runde bei einer Durchgangszeit von 74 Sekunden etwa 10
Meter Rückstand zu Friedrich. Doch eingangs der Zielgeraden wurde es beim “grünen Zweikampf” spannend. Am Ende hatten beide Grund zur Freude. Behrendt konnte sich im vereinsinternen Duell auf den letzten Metern knapp durchsetzen und lief in 2:32,63 min auch Saisonbestzeit.
Friedrich pulverisierte in 2:32,87 min regelrecht ihren Hausrekord und sucht nunmehr bereits nach weiteren Wettkampfmöglichkeiten. In ihrer Altersklasse W18 belegte sie damit den fünften Platz, Behrendt kam in der
Gesamtwertung der Aktivenklasse – eine Altersklassenwertung gibt es hier nicht – auf Rang 19. Großer Sport wurde auch über 3000 m geboten. Im leistungsstarken Feld setzte
sich bei bestem Langstreckenwetter in 8:40,46 min Aimen Haboubi (SSV Ulm) vor Detlef Knall (Team Memmert Büchenbach, 8:56,59 min) durch. Der Neustädter Jürgen Wittmann (LAC Quelle
Fürth) unterbot erneut die Neun-Minuten-Marke und belegte in 8:58,14 bei den Männern den dritten Platz. Für Simon Bauer (TV Leutershausen) hätte das Saisonfinale nicht besser laufen können.
Angereist mit einer im Jahre 2014 gelaufenen persönlichen Bestzeit von 9:43,29 min hatte es sich der Zwanzigjährige angesichts seiner auf anderen Strecken erzielten Leistungen vorgenommen,
möglichst dicht an die Neun-Minuten-Marke heranzulaufen. Am Ende blieb die Uhr bei 9:14,72 min stehen – Hausrekord und Rang 4 im starkem Männerfeld.
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