Feuchtwangen, 31.08.2014 Auf den Weg nach Lana FEUCHTWANGEN/LANA (Bericht Eeinz Meyer) – Die am Sonntagmorgen bei widrigen
Bedingungen am Marktplatz der Kreuzgangstadt gestarteten Läufer des Staffellaufes nach Lana (wir berichteten) sind inzwischen in Österreich angekommen. Heute Nachmittag werden die mehr als 20 Läufer am Marktplatz in
Lana/Südtirol erwartet, wo sie unter den Klängen einer Musikkapelle offiziell begrüßt werden. Nach dem Start in Feuchtwangen hatten die Läufer und zwei Läuferinnen am ersten Tag auf ihrer 88
Kilometer langen Etappe bis Wörnitzstein bei Donauwörth mit heftigem Dauerregen und mit mächtigen Wasserfontänen von vorbeifahrenden Fahrzeugen zu kämpfen. Eine warme Dusche nach
dem Etappenziel trug dann zur Stimmungsaufhellung bei. Nach einem erholsamen Abend im Hotel klingelte am zweiten Tag schon um 6 Uhr der Wecker und von Beginn an ging es auf der nun 99 Kilometer langen
Tagesstrecke bergauf. Kurz danach erreichte man Donauwörth, wo man durch die Sperrung der dortigen Donaubrücke den Kontakt zum Begleitfahrzeug verlor, weil dieses einen
etwa 35 Kilometer langen Umweg in Kauf nehmen musste. Beim nächsten Wechselpunkt in Asbach-Bäumenheim war die Konfusion zunächst groß, weil kein Begleit-Bus vor Ort war und man auch keinen
Kontakt hatte. Groß war die Freude, als das Mannschaftsgefährt endlich eintrudelte und bis zum Wechsel in Ostendorf war die
verlorene Zeit wieder hereingeholt. Dafür war es am zweiten Tag wesentlich trockener gewesen.
Bald passierte man Augsburg trotz vielschichtiger Verkehrsprobleme und erreichte am Abend Igling bei Landsberg, wo die
Partnerschaft zwischen Feuchtwangen und Lana bei aufgetischtem Südtiroler Speck, Kaminwurz, Schüttelbrot und selbst
angebautem Wein vorgelebt und intensiviert wurde. Bald kamen auch die Läufer aus Idstein im Taunus hinzu, welche zunächst das Hotel nicht gefunden hatten. Ansonsten erlebten die Teilnehmer einen „wunderschönen Lauftag ohne weitere Zwischenfälle“, so
Rainer Weißmann. Exakt 100 Kilometer waren dann am dritten Tag zu bewältigen, wo sich die Teilnehmer wieder auf der Strecke abwechselten, um bis nach Heiterwang in Österreich zu gelangen. Obwohl man schon um 5.30
Uhr aufgestanden war, verzögerte sich der Start, weil zwei Läufer verschlafen hatten. Für einige ging es dann ohne Frühstück auf die Strecke und zu allem Überfluss hatte man sich auch noch verlaufen. Aber
eine wunderbare Landschaft entschädigte im weiteren Verlauf für die kleinen Probleme. Zuvor hatte man sich in der Wies-Kirche in Steingaden einen geistlichen Segen eingeholt. Vorbei am Forggensee und durch
Füssen hindurch überquerte man schließlich die Grenze nach Österreich, wo es wieder regnete. Durch das Ötztal hindurch und über das Timmelsjoch wollen die Läufer heute die Partnerstadt Lana erreichen.
Nach fünf Tagen und rund 500 Kilometern Laufstrecke sind die etwa 20 Läuferinnen und Läufer aus der Kreuzgangstadt, aus Idstein im Taunus sowie aus der Feuchtwanger
Partnergemeinde Lana, welche am Sonntagvormittag von Bürgermeister Patrick Ruh auf die Strecke geschickt worden
waren, erschöpft aber überglücklich am Donnerstagnachmittag in Südtirol angekommen und sind dort begeistert empfangen worden.
Am Morgen des letzten Tages hatte man früh Abschied von den freundlichen Gastgebern in Telfs genommen und war mit zwei
weiteren Läufern aus Telfs in Richtung Sölden gelaufen. Immer wieder galt es, steilere Anstiege zu überwinden, aber für einige
Berglaufspezialisten war es kein Problem, das Timmelsjoch mit einer Höhe von rund 2500 Metern zu überwinden. Alle Läufer
zusammen nahmen dann die letzten vier Kilometer von Marling bis nach Lana gemeinsam in Angriff. An der Spitze der Bürgermeister von Lana, Harald Stauder, welcher jetzt von Feuchtwangen aus mitgelaufen war.
Am Rathaus von Lana wurden die Teilnehmer von einem großen Publikum mit viel Beifall empfangen sowie mit dem Satz: „Euch
kennen wir doch“. Unter der Menge waren auch einige Urlauber aus Feuchtwangen und Umgebung, welche von dem Ereignis gehört
hatten und schnell zum Rathaus geeilt waren. Auch eine Musikkapelle hieß die engagierten Läufer mit zünftigen Weisen willkommen.
Am Rathausplatz war ein weißes Transparent aufgespannt, welches neben den Wappen der beiden Kommunen die Aufschrift trug:
„25 Jahre Städtepartnerschaft Feuchtwangen – Lana (1989-2014) – Staffellauf Lana – Feuchtwangen – 5 Tage – 500 Kilometer“.
Nach einem kleinen Empfang mit einem aufgebauten Buffett freuten sich alle Läufer über die anstehende Dusche.
Bereits am Vortag absolvierten die Läufer die vorletzte Etappe von Heiterwang nach Längenfeld im Ötztal (83 Kilometer) auf
österreichischem Staatsgebiet. Am frühen Morgen hatte sich dabei die Zugspitze wolkenverhüllt, aber mit freier Spitze, präsentiert.
Auch beeinträchtigte eine Wildschweinfamilie in freier Wildbahn für kurze Zeit das Vorankommen auf der Laufstrecke. Über den
Fernpass ging es entlang der Via Claudia-Augusta und mitunter war man sogar schneller als manche Mountain-Biker unterwegs.
Bald musste sich in wunderschöner Landschaft ob der geologischen Besonderheiten die Laufstrecke von der Trasse des
Begleitfahrzeuges trennen. Endlich hatte sich strahlender Sonnenschein durchgesetzt, ehe die Läufer aus Lana den schwierigsten
Teil der bergigen Strecke angingen, bevor dann das Ötztal erreicht wurde. Die letzten Kilometer waren dann der „reinste Laufgenuss“, so die Beteiligten.
Bilder (Heinz Meyer): 1. Bild 1: Bürgermeisterkollegen beim Start in Feuchtwangen unter sich: Harald Stauder (links) aus Lana, der selbst am
Staffellauf teilnimmt, sowie Patrick Ruh, der die Läuferinnen und Läufer am Sonntag auf die Strecke schickte.
2. Die Läufergruppe aus Feuchtwangen mit (von links): Rainer Weißmann, Ante Rados, Ernst-Georg Arold, Martin Meyer, Heiko Meichsner und Peter Rebele.
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